Sylt, eine etwas elitäre Insel
Beruflich komme ich mehrmals im Jahr nach Sylt.
Es ist eine Insel mit wunderschönen Flecken. Es sind aber eben auch nur Flecken.
Wer Westerland mal gesehen hat der hat auch gleichzeitig die hässlichste Stadt Deutschlands gesehen.
Betonburgen so dicht aneinander das man von einem Hotel auf den Balkon vom gegenüberliegenden Hotel springen kann. Dort kann man dann pro Nacht 250,-€ fürs Zimmer bezahlen. Und in den umliegenden Restaurants ist es ebenfalls teuer und qualitativ nicht besser wie in anderen Touristenhochburgen.
Durch die Dünen zu wandern ist ein tolles Erlebnis. Dort gibt es Wanderstege über die man sehr gut laufen kann. Von Westerland Richtung Norden wir die Insel sehr schön. Es gibt riedgedeckte Häuser die sich in den Dünen "verstecken". Schaut man mal bei einem der vielen Maklerbüros ins Schaufenster dann sieht man Preise von mehreren Millionen Euro für solche Häuser.
Wer es gerne etwas einsamer mag der fährt zum Ellenbogen. Dort ist zwar ein großer Bereich in Privatbesitz aber gegen eine kleine Gebühr darf man dann die Schranke passieren. Von da aus kann man sehr schöne Strandabschnitte erreichen.
List ist ebenfalls zu empfehlen. Das Erlebniszentrum Naturgewalten ist ein Muss! Dazu sollte man aber mehrere Stunden einplanen. Wer Fisch mag der geht zu Gosch. Die Auswahl an Speisen ist sehr beeindruckend und die Qualität ist gut. Ansonsten kann der Tourist in List auch sehr viel Geld für Mitbringsel ausgeben.
Da ich beruflich nie lange auf der Insel zu tun habe übernachte ich dort nicht. Im Sommer sind die Hotelpreise weit jenseits der Grenze, die ein Arbeitgeber bereit wäre zu zahlen. Fast alle Handwerker pendeln abends mit dem Zug von der Insel und kommen am nächsten Morgen wieder zurück. Selbst eine hin-und Rückfahrt mit dem Autozug ist billiger wie auf der Insel zu übernachten.
Am Autozug in der Warteschlange kann man nur Staunen mit welchen Fahrzeugen die Leute die kleine und filigrane Insel befahren. Man sieht immer wieder SUVs der Marken Posche, Ranch Rover oder Hummer. Bestimmt haben die Leute auch noch andere Autos die besser auf die Insel passen würden.
Aber das Motto auf der Insel: Sehen und gesehen werden.
Mein Fazit:
Es ist eine sehenswerte Insel aber ein Tagesausflug reicht dann auch. Das Nachtleben ist was für junge Menschen mit dem Berufsbild "Kind von reichen Eltern" während sich die Eltern in die Restaurants begeben um ihre teure Garderobe auszuführen.
Wer viel Zeit an schönen Stränden verbringen möchte der findet diese sicher auch auf anderen und preiswerteren Inseln.
Vielleicht habe ich hier manches ein wenig überspitzt dargestellt. Aber Sylt ist nicht meine Insel. Es liegt nicht an der Insel. Es liegt an den Gästen mit denen man nur dann ins Gespräch kommen kann wenn man über teure Modelabels mitreden kann.